NAFi zielt darauf ab, einen Produktionskreislauf aus Fischaquakultur, Mikroalgenproduktion und Aquakulturschlammverwertung zu etablieren und hinsichtlich Nährstoff- und Wirtschaftsbilanz zu optimieren.
Hierbei sollen alle Nährstoffströme, vor allem Prozesswasser der Fischzucht und Aquakulturschlamm, im Sinne der Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden. Der Modellstandor befindet sich in Gönnebek in Schleswig-Holstein.
Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Folgen der globalen Eutrophierung und der Endlichkeit der Phosphorvorkommen steigt der Bedarf an Systemen, die eine effiziente Nährstoffnutzung ermöglichen.
Aquaponik-Systeme, also kombinierte Aquakulturen die ihr Prozesswasser zur Pflanzenkultivierung nutzen, sind mittlerweile etabliert, doch selten ertragreich genug für eine dauerhafte Wirtschaftlichkeit. In NaFi werden zur Optimierung ergänzend Mikroalgen in der Wasseraufbereitung eingesetzt.
Innovationen und Vorteile des NaFi-Projekts
1. Mikroalgen ergänzend zur Landpflanzenkultivierung:
- Direkte Nährstoffverwertung: Mikroalgen können den von Fischen abgegebenen Stickstoff (Ammonium) und Phosphor (Phosphat) direkt nutzen, ohne dass ein entsprechend großer Biofilter nötig ist, was nützliche Biomasse erzeugt, anstatt nur Raum zu nehmen.
- Höhere Entnahmeraten: Mikroalgen haben höhere Wachstumsraten als Landpflanzen und wandeln Stickstoff und Phosphor direkt in aquaponisch gut nutzbare Verbindungen um.
- Stabiler pH-Wert: Mikroalgen heben den pH-Wert durch Photosynthese an, was die künstliche Zugabe von alkalischen Salzen reduziert.
- Sauerstoffanreicherung: Mikroalgen geben Sauerstoff ins Prozesswasser ab, was den Bedarf an externer Sauerstoffzufuhr für die Fischhaltung verringert.
- Thermie-Energie: Mikroalgenbioreaktoren können überschüssige Wärme zur Warmwasserfischzucht bieten oder ins Nahwärmenetz gespeist werden.
2. Verwertung von Aquakulturschlamm:
- Vermikompostierung: Regenwürmer zersetzen den Schlamm schnell, reduzieren unerwünschte Mikroorganismen und produzieren hochwertigen Dünger in Form von Wurmhumus und Wurmtee, was ebenso pH-Anpassung im Pflanzenbau ermöglicht.
- Saatgutcoating: Der Schlamm dient als Nährstoffquelle für ein innovatives ökologisches Coating aus Pflanzenkohle und Superabsorbern, das mineralische Düngemittel ersetzen kann.
Diese Ansätze stellen eine fast geschlossene Kreislaufwirtschaft dar, sparen in Summe Energiekosten und schonen Ressourcen im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsmethoden.
Wurmkompostierung bezeichnet die gezielte Kompostierung mit Kompostwürmern, während eine Wurmfarm eher die Vermehrung der Würmer zur Nutzung als Ziel hat…
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